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Umfrage: Mehr als 40 Prozent der Bewerber nutzen KI-Tools für Anschreiben, Lebenslauf oder Foto


Markus Jung

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Das Portal Karrieretag.org hat eine Online-Befragung unter den Besucher:innen der deutschlandweiten Karrieretage durchgeführt. Dabei haben 42,4 Prozent angegeben, KI-Tools bereits für ihre Bewerbungen zu nutzen.

 

Der Wunsch, die Qualität der Bewerbungsunterlagen mithilfe der KI zu erhöhen, wird von 61 Prozent der Verwender als Hauptmotiv angegeben. Neugier auf die neue Technologie (54 %) und die Möglichkeit, mithilfe der KI mehr Bewerbungen zu versenden (26 %) werden ebenso als relevante Einsatzgründe genannt. 

 

KI-Einsatz bei Bewerbungen

Unter den von den Befragten verwendeten Textgenerierungs-Tools nimmt „ChatGPT“ mit 87 Prozent den esten Platz ein, Googles „Bard“ wird von 13 Prozent genutzt.

 

Die „generelle Zufriedenheit mit den Ergebnissen, die durch die Verwendung von KI in der Bewerbung erzielt wurden“, erreichte in der Befragung mit 69 von 100 möglichen Punkten einen hohen Score. Dementsprechend deutlich fiel die Zustimmung zu vorgegebenen Antwortoptionen aus: 

41 Prozent der KI-Nutzer glauben, dass die KI ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erhöht hat. 44 Prozent werden anderen empfehlen, ebenfalls KI-Tools im Bewerbungsprozess einzusetzen. 54 Prozent werden die KI auch im Rahmen ihrer künftigen Bewerbungen einsetzen. Besonders interessant erscheint, dass rund 52 Prozent angaben, sich von der KI „einige Kniffe für künftige Bewerbungen abschauen“ zu können.

 

Aber auch Bedenken wurden geäußert: So stimmen rund 29 Prozent der befragten Verwender der Aussage zu, dass der Einsatz künstlicher Intelligenz dazu führen könnte, dass „auch weniger geeignete Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden“. Dazu passt, dass 23 Prozent der Ansicht sind, dass Personaler einen Bewerber aufgrund KI-generierter Bewerbungsschreiben nicht mehr so gut einschätzen könnten. Lediglich 7 Prozent plagen bei der Verwendung von KI ganz generell „moralische Bedenken“.

 

Unter den derzeitigen Nichtnutzern gaben 35 Prozent an, die KI „weiterhin nicht“ für ihre Bewerbung einzusetzen. Die Beweggründe sind in einem „höheren Vertrauen an die eigenen Fähigkeiten“ zu suchen (31 %). 19 Prozent sind der Ansicht, dass die KI eine Bewerbung nicht so gut verfassen könne wie sie selbst. Datenschutzbedenken gibt es bei rund 23 Prozent der Nichtnutzer.

 

Quelle für diesen Beitrag ist eine Pressemitteilung von Karrieretag.org. Auf deren Website gibt es auch Tipps, sich mit KI-Unterstützung zu bewerben: https://www.karrieretag.org/bewerben-mit-ki/

 

Welche Chancen und Risiken seht ihr dabei, KI als Bewerbungshelfer zu nutzen?

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Interessant. Und ja durchaus vergleichbare Ergebnisse.

 

Ich sehe das Hauptrisiko hier und auch in anderen Bereichen in zwei Punkten:

  1. Die Authentizität geht verloren
  2. Die Individualität geht verloren

Was bringt das perfekt aufgehübschte KI-Bild in der Bewerbung (oder auf einem Datingportal oder bei LinkedIn), wenn die Realität dann ganz anders aussieht?

 

Und wird es nicht für Personaler langweilig, die zwar perfekten, aber wenig aussagekräftigen Bewerbungen zu lesen?

 

Ist es nicht gerade menschlich, Besonderheiten und auch kleine „Macken“ zu haben, sei es optisch oder auch in unserer Persönlichkeit?

 

Und bringt man dann zum Bewerbungsgespräch und ggf. Probearbeiten auch seinen KI-Optimizer mit?

 

Okay finde ich KI, um etwa Formulierungen checken zu lassen, ähnlich wie eine erweiterte Rechtschreibprüfung. Das nutze ich mit LanguageTool auch für meine eigenen Texte, zum Beispiel auch wenn ich hier bei Fernstudium-Infos.de etwas schreibe (läuft im Hintergrund und markiert Auffälligkeiten).

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vor 1 Stunde schrieb Markus Jung:

 

 

Und wird es nicht für Personaler langweilig, die zwar perfekten, aber wenig aussagekräftigen Bewerbungen zu lesen?

 

Ist es nicht gerade menschlich, Besonderheiten und auch kleine „Macken“ zu haben, sei es optisch oder auch in unserer Persönlichkeit?

 

Und bringt man dann zum Bewerbungsgespräch und ggf. Probearbeiten auch seinen KI-Optimizer mit?

 

 

 

Genau aus dem Grund bin ich heute Morgen auf den Artikel hingewiesen worden. Er war im Newsletter von Xing für Personalmanagement enthalten.

 

Ich habe in meinem Leben inzwischen so einige Bewerbungsverfahren begleitet und lege großen Wert auf die Persönlichkeit. Nichts ist schlimmer als ein "ihr Unternehmen spricht mich sehr an", ohne dass dann auch begründet wird warum es einen Menschen anspricht. Das wäre mein großes Bedenken bei KI, zumindest aktuell und was bringt es mir, wenn sich das weiter entwickelt und ich dann vor einem Menschen sitze, der mit dem Bild welches sich aus der schriftlichen Bewerbung ergibt, nichts gemein hat. Dann kann ich versuchen diesen Arbeitsplatz auch weitesgehend durch KI zu ersetzen.

 

Es wird aber in der Zukunft sicherlich noch an Bedeutung gewinnen und auch ich interessiere mich für die Möglichkeiten die KI mir bietet um mich in meinem Job zu unterstützen. Von daher ist dieses Posting nur eine Momentaufnahme eines Personalers, der es liebt in seinem Job mit Menschen zu arbeiten und der manchmal genervt ist, dass er in seinem Job mit Menschen arbeiten muss.

 

Ich glaube der letzte Satz passt auch perfekt zum Thema hier....

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Ich bin auch ein Typ für sehr individuelle Bewerbungen und habe Spaß daran, sie zu verfassen und gestalten. 

Bei meinen 10 Bewerbungen, zu denen ich jeweils auch eingeladen wurde, kann ich allerdings auch sagen, dass keiner von den verantwortlichen Menschen sie vorher wirklich gelesen, sondern erst im Vorstellungsgespräch damit angefangen hatte. Teilweise wurde dies sogar so kommuniziert. 
Es verdichteten sich auch die Hinweise, dass ohnehin nur geschaut wurde: Liegt ein Master vor mit passender Fachrichtung. Ja? Super, dann man einladen...

Keine Ahnung, wie das in anderen Branchen ist, aber irgendwie habe ich mir schon gedacht: Die Mühe kann man sich dann eigentlich auch sparen. 🤐

Ich weiß aber nicht, ob durch KI grundsätzlich Authentizität verloren geht: Bewerbungsschreiben sind ja auch schon oft optimiert, z.B. durch Vorlagentexte, die man sich aus dem Internet runterladen kann und dann nur an ein paar Stellen verändert werden. Bewerbungsfotos werden auch mit Filtern bearbeitet. Vor den Filtern durch besonders vorteilhafte Posen beim Fotographen.  
Also geschönt wird ja eh immer. 


LG

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Es gibt ja schon lange Lebenslaufgeneratoren und für Anschreiben stehen seit Jahren Musteranschreiben zur Verfügung, die auch fleißig kopiert wurden. Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn unendlich viele davon gesehen und oft kamen die Bewerber zu mir, weil sie mit solchen Bewerbungen erfolglos waren. 

 

Inwieweit KI jetzt die Mängel der alten Tools ausgleicht, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass die alten Tools mit "krummen" oder mit Umwegen versehenen Lebensläufen überfordert war. Die wurden nämlich nicht angemessen abgebildete. Und auch nicht so, dass ein Empfänger erahnen konnte, weswegen er jetzt so eine Person mit einer so "seltsamen" Entwicklung einladen sollte.

 

So lange KI nicht Stellenausschreibungen analysieren und argumentativ (sowohl im Anschreiben als auch im Lebenslauf) darauf reagieren kann, halte ich es für eine Hoffnung von Bewerbern, dass KI ihnen zu schnellerem beruflichen Erfolg verhilft.

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vor 1 Minute schrieb Vica:

Bewerbungsfotos werden auch mit Filtern bearbeitet. Vor den Filtern durch besonders vorteilhafte Posen beim Fotographen.  
Also geschönt wird ja eh immer. 

 

Ich hab ja in der Beratung immer gesagt, dass man bei der Auswahl der Fotos dafür sorgen sollte, dass man wiedererkannt wird, wenn man im Vorstellungsgespräch den Raum betritt und/oder dass kein "Och nöööö ..." an den Gesichtern ablesbar ist.

 

😉

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Ich hab bisher immer alles selbst geschrieben und wurde auch immer zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Es ergibt für mich keinen sinn etwas so persöhnliches, mit dem man dann ja auch lange Jahre Leben muss einer KI zu überlassen, die von meinen Gedanken und Wünschen null Ahnung hat.

Ob das gelesen wird ist unterschiedlich.

In der Industrie wurde da immer genau gelesen, hier jetzt nur bei der Einstellung, und jetzt für die Leitung, da musste ich ja wieder ein Anschreiben und Lebenslauf und alles schicken (Was kaum Sinn macht weil die haben ja schon alles) da hat die Geschäftsführung ganz offen zugegeben er hat nicht mal reingeschaut, weder in das was ich geschickt habe noch das was schon im System ist. Wenigstens erinnerte er sich dass er mich letztes Jahr für meine Leistungen ausgezeichnet hatte..... Naja zumindest der Fachbereichsleiter kennt mich und das ist ja am ende auch der eigentliche Ansprechpartner für mich.

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