Zum Inhalt springen

Ist ein Fernstudium leichter als Präsenzstudium? Ist ein Fernstudium geschenkt?


Sumelis

Empfohlene Beiträge

vor 1 Stunde schrieb Fox33:

Bezüglich des "zahlt man Geld, ist es nix wert." könnte man ja genauso sagen, dass bis 2014/2015 noch Studiengebühren gezahlt wurden.

Wobei hier dann wohl eher die Sichtweise ist, dass es notwendige Gebühren sind, während ein Fernstudium "gekauft" wird. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

vor 2 Stunden schrieb TheHumanHunter:

Wobei hier dann wohl eher die Sichtweise ist, dass es notwendige Gebühren sind, während ein Fernstudium "gekauft" wird. ;)

Was aber zu einem Umkehrschluss führen müsste: Wenn etwas gekauft ist, wieso kann man dann durchfallen und das Geld somit in den Sand setzen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde man kann das nicht pauschal beantworten. Ich versuche mal, ein persönliches Fazit zu ziehen.  
 Ich habe Bachelor und Master regulär an  einer Uni gemacht und bin nun an einer Fernhochschule mit dem Ziel, einen zweiten Master zu machen. 

Beide Arten zu studieren sind für mich bislang zwei paar Schuhe. 
 

Das Fernstudium fühlt sich für mich vom Niveau her schon deutlich einfacher an. Das kann aber auch daran liegen, dass ich mittlerweile meinen Perfektionismus und den Workaholism abgelegt habe. Ich mache jetzt nur so viel, wie ich Spaß daran habe, während ich im Präsenzstudium immer sehr tief in die Themen eingestiegen bin, auch wenn ich mal keine Lust darauf hatte, krank war, etc. 
 

Zudem habe ich jetzt einen 40 Stunden Job, während früher Studieren so etwas wie mein „Job“ war. Dadurch konnte ich damals natürlich viel tiefer in Themen einsteigen, Studienarbeiten genauestens durchdenken, mit Kommilitonen diskutieren etc. Auf diese Weise wird ein Studium natürlich auch intensiver - und vielleicht gefühlt „schwerer“-  allein schon was die Anzahl der Stunden angeht, die für fachliche Auseinandersetzungen zur Verfügung stehen.

Dafür habe ich jetzt keine Zeit mehr und das Material der Fernhochschule ist auch so aufbereitet, dass zeitökonomisches Erarbeiten der Themen sehr gut möglich ist. 

 

Wie das Präsenzstudium gewesen wäre, wenn ich nicht dauerhaft 120% Einsatz gegeben hätte, weiß ich nicht. Bin mir aber sicher, dass man sich da theoretisch gut hätte durchmogeln können. 

Hinzu kommt, dass ich für das Fachgebiet des Fernstudiums schon sehr viel Vorwissen habe. Im Präsenzstudium gab es viele Themen, bei denen ich bei 0 angefangen habe.

 

Für die Themen im Präsenzstudium musste ich oft auf Literatur in verschiedenen Sprachen zurückgreifen, auch solche, die ich kaum beherrsche. Für das Fachgebiet des Fernstudiums reichen Englischkenntnisse. 

Zudem verfüge ich jetzt im Fernstudium durch die vorherigen Studiengänge und die Berufstätigkeit über eine gewisse Kompetenz im Umgang mit mir selbst und mit äußeren Anforderungen (z.B. bzgl. Zeitmanagement), von der das Fernstudium natürlich sehr profitiert und sich vielleicht auch deshalb leichter anfühlt. 

 

Notentechnisch bewege ich mich im Fernstudium trotz der deutlich geringeren zeitlichen Kapazitäten und des niedrigeren Anspruchs an mich selbst im selben Bereich. 
 

Fazit: ich finde das Fernstudium einfacher, was aber an vielen unterschiedlichen Faktoren liegen könnte und nicht am Niveau des Fernstudiums selbst. 
 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 15 Stunden schrieb AZI:

Wenn etwas gekauft ist, wieso kann man dann durchfallen und das Geld somit in den Sand setzen?

Soweit wird von den pauschal urteilenden Personen dann nicht mehr gedacht.🙄

 

Ich denke aber dennoch, und meine mich zu erinnern dies schonmal hier irgendwie ausgeführt zu haben, eine private FH die von den "Kund:innen" lebt, sprich von den Kosten/Gebühren, sei es wohl weniger angeraten, sich mit "schweren" oder komplexen Inhalten und Prüfungsniveaus einen Namen zu machen als qualitativ anspruchsvolle Hochschule. Das gilt vielleicht für die staatliche FernUni, aber bei der Konkurrenz mittlerweile muss sich jede private FH die Frage stellen welcher Weg der sinnvollste ist um Studierende zu halten. Und das ist der Mittelweg von Machbarkeit und ordentliches Niveau, der erst mal gefunden sein muss.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 14.9.2023 um 19:58 schrieb Sumelis:

und seinem Master per Fernstudium mit Präsenzunterricht.

...

Anders gesagt, diese Person ist in der Meinung, dass ein Präsenzstudium qualitativer sei, als was ich mache.

 

 

 

Eine Einzelmeinung, seine eigene Erfahrung (er hat ja beides gemacht, jeweils einmal, höchst individuell) oder, falls er wie auch immer auf die falsche Spur gelangt ist auf die Gesamtpopulationen (Hochschulen und Studiernde) zu schließen (Belege?), unwissenschaftlich (aka für die Tonne).

 

Meine eigene Erfahrung als Präsenz- (aka Direkt-) und Fernstudent an Universitäten (Kaiserslautern und Hagen): Ich hatte noch nie den Gedanken, erbrachte Leistungen könnten geschenkt gewesen sein. Ohne Studienerfahrung aber nach guter Vorbereitung auf mein Machinenbaufernstudium an der TU Dresden bin ich auch noch nicht auf den Gedanken gekommen, als Fernstudierender auf Geschenke hoffen zu können.

 

Auch ein Präsenzstudium besteht zum größten Teil aus Selbststudium (Beispiel: Lernstoff, Klausurvorbereitung) und anderer Selbstbeschäftigung (Beispiele: Übungen lösen, Labore vor- und nachbereiten, wissenschaftliche Arbeiten erstellen), der geringste Teil besteht aus Präsenzzeit (Beispiele: Vorlesungen, Übungen besprechen, Labore durchführen).

 

Beispiel: Typischerweise ist ein 10 CP Modul eine 4 + 2 SWS, besteht also aus 2x90 Minuten Vorlesung + 1x90 Minuten Übung/Tutorium/Labor (jedenfalls 3x90 Minuten Präsenz/Woche), ca. 15 Wochen lang (Vorlesungszeitraum). Der Workload ist dabei mit 300 Stunden angesetzt (30 Stunden pro CP). 15 Wochen lang 3x90 Minuten Präsenz im Semester bedeuten 67,5 Stunden Präsenzveranstaltungen/Semester, das sind (nur) 22,5 % des Workloads, der für die Präsenz angesetzt wird.

Bearbeitet von Ellipse
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 15.9.2023 um 14:32 schrieb ClarissaD:

@Sumelis Naja, fairerweise muss man dazu sagen, dass wir hier in einem Fernstudium-Forum sind. Hier werden wohl die wenigsten die Meinung vertreten, dass ein Fernstudium nichts wert ist, sonst würden sie es ja nicht machen.

 

Welche Bedeutung hätte denn auch die Meinung einer Person zum Thema, die über KEINE Ferstudiumerfahrung verfügte? Wäre ein Hörsaal eine gute Wahl für eine Meinungserhebung zum Thema Fernstudium?

Bearbeitet von Ellipse
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Verallgemeinern lässt sich die Aussage "Fernstudium leichter als Präsenzstudium" wohl nicht, da wohl sehr viele Faktoren eine Rolle spielen werden. Aus dem MINT-Bereich habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass es gerade an Präsenzuniversitäten (ala Uni Stuttgart, KIT & RWTH Aachen) nunmal deutlich theoretischer und abstrakter zugeht als an privaten Fernstudienanbieter. 

 

Es gibt Personaler, die sehr gut differenzieren können und einordnen, wo jemand studiert hat und wie das Niveau dort war. Aber wenn man nicht vor hat, in eine renommierte Unternehmensberatung oder in einer der begehrten TOP DAX Konzern Trainees zu landen, dann ist es relativ egal, wo und wie man studiert hat. Oft hat man mit einem solchen Abschluss auch evtl. einen besseren Weg eingeschlagen (leichteres Studium, praxisnähe, man muss nicht umziehen...).

 

Ich für meinen Teil war bereits als Gastdozent an FHs (sowohl präsenz, hybrid als auch fern) und entscheide auch eher pro Präsenzuni. Meine Wahrnehmung bei anderen Kollegen ist ähnlich: Je höher in der Hierarchie, desto häufiger trifft man auf Personen von den Klischees: KIT, RWTH Aachen, LMU, Uni Mannheim... 

 

Ob nun aber ein Präsenzstudium schwerer ist als ein Fernstudium, lässt sich wohl nicht sagen. Könnte mir aber gut vorstellen, dass das Fernstudium in Hagen in Mathematik doch für die allermeisten schwerer ist als ein Präsenzstudium in Pflege an der FH Buxtehude.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dieses Thema "Ist ein Fernstudium leichter als Präsenzstudium?" dient meistens nur als folkloristischer Gesprächsanker, so meine These, mehr ist nicht dahinter. Das ist in der Allgemeinheit der Fragestellung begründet. Als Bestandteil des Rekrutings in Unternehmen kann das geschäftsschädigend sein, am Kaffeetisch weniger.

 

Ich studierte zwischen 2009 und 2016 in Hagen, kenne die Fragestellung aus anderen Foren, in denen ich damals unterwegs war und entwickelte diese These bereits seinerzeit aus meinen Beobachtungen dort. Beliebtes Thema, kommt aber nichts dabei heraus. Erfahrungsberichte aus erster Hand, die sich als solche zu erkennen geben, haben hingegen einen Mehrwert.

 

Ähnlich ist es mit Unterhaltungen zu Unirankings zur Lehre und Qualität des Absolventenoutputs,  die schon in meinem Erststudium in den 1990er Jahren geführt wurden. Schreckliche Folklore für jene, die sich nicht wissenschaftlich damit beschäftigen und dazu gehört ein Großteil der Bevölkerung inklusive Medien. Letztere als große Multiplikatoren eigener Unfähigkeit Wissenschaft nicht "adequat übersetzen" zu können mit besonders zerstörerischem Potential.

Bearbeitet von Ellipse
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
  • Neu erstellen...