Fernlehrgang SachbuchautorIn: Warum gibt es in Buchhandlungen so wenige Sachbücher?
Wer viel in Buchläden unterwegs ist, kennt das Bild: Überall liegen im Grunde dieselben Bestseller herum – Jussi Adler Olsen neben Rebecca Gablé und natürlich die unvermeidlichen Regionalkrimis.
Wenn eine Buchhandlung etwas auf sich hält, besitzt sie auch noch eine gut bestückte Kinderbuchabteilung, in denen Oma/Opa die Geschenke für ihre Enkelkinder kaufen können.
Nur wenige Buchhandlungen haben eine überzeugende Sachbuchabteilung
Die wenigsten Buchläden haben allerdings eine wirklich überzeugende Buchabteilung für Sachbücher. Wenn es hoch kommt, klemmt dann zwischen Reiseführen und Kochbüchern (die sich noch relativ gut verkaufen) ein Regalbrettchen mit Bewerbungsratgebern, Leitfäden zum Verfassen von Geschäftskorrespondenz und der 1050. Ausgabe von „ganz legalen Steuertricks“.
Sachbücher werden also vom stationären Buchhandel in der Regel ziemlich stiefmütterlich behandelt. Woran liegt das?
Sachbücher haben meist eine kleine Zielgruppe
Man muss sich bei Sachbüchern klar machen, dass sie sich in der Regel an eine relativ kleine Zielgruppe wenden: Wer nicht gerade in einer Bewerbungsphase steckt oder die Steuererklärung vor der Brust hat, hat einfach keinen Bedarf an solchen Titeln.
Ein Buchladen, der für solche Sach-Themen viele Regalmeter “reserviert“, macht damit einfach keine großen Umsätze. Wer dagegen Gablé, Jussi Olsen oder aber die Regionalkrimis im Geschäft vorrätig hat, kann seine Kunden mit genau dem bedienen, was sie auch – ganz unabhängig von ihrer derzeitigen Lebenslage – interessiert.
Da schließt sich dann auch wieder der Kreis: Die Buchläden halten kaum noch Sachbücher vor, weil sie damit nur geringe Umsätze machen, woraufhin die Kunden gar nicht mehr erwarten, dass sie in ihrem Buchladen tatsächlich ein Sachbuch zu „ihrem“ Thema finden könnten.
Die Kunden informieren sich im Internet – und kaufen auch dort!
Was macht dann der „durchschnittliche“ Kunde? Klar, er schaut im Internet z.B. bei Amazon nach einem für ihn passenden Sachbuch und bestellt es, der Einfachheit halber, auch direkt dort.
Was bedeutet dies nun für einen (angehenden) Sachbuchautor?
Er (Sie) muss sich klar machen, dass die potenziellen Leser vor allem im Internet nach einem passenden Sachbuch suchen. Je präsenter ein Autor mit seinem „Thema“ und seinen Veröffentlichungen im Internet ist, desto eher wird ein potenzieller Leser auf ihn und seine Werke stoßen – und sie dann letztendlich auch kaufen.
Ein ganz spannendes Interview zu diesem Thema findet Ihr übrigens hier: http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2011/08/04/belletristik-kann-jeder.htm
Anne Oppermann
P.S: Wie geht Ihr selbst beim Kauf Eurer Studien- und Sachbuchliteratur vor? Bestellt Ihr sie im „normalen“ Buchhandel oder macht dann doch Amazon das Rennen? Wo informiert Ihr Euch über interessante Neuerscheinungen?
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