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Auszeit


SebastianL

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So, nun ist es passiert, und mein Körper, speziell mein Rücken, sagte: “Bis hierhin und nicht weiter.”

Da ich ja in letzter Zeit nur sitze oder schlafe, selten mal stehe – außer vielleicht beim Einkaufen –, signalisiert mir mein Rücken nun, dass es reicht. Ich hatte am Montag eigentlich einen Termin mit meinem Doktorvater für das nächste Review, konnte aber schon die Nächte davor wegen Schmerzen nicht schlafen, und das hat sich bis gestern so durchgezogen. Erst mit 1200 mg IBU und einem Wärmekissen ließ es sich dann schlafen. Tagsüber die ganze Zeit das Wärmekissen, und nachts vor dem Schlafen dann zusätzlich Schmerzmittel. So kam es, dass ich gestern sehr lange in der Badewanne gelegen habe und mir derweil den neuen John Wick 4 angeschaut habe. Ja, das waren dann doch 3 Stunden in der Badewanne. Hat aber Wunder gewirkt, denn ich konnte dann die Nacht ohne Schmerzmittel schlafen und konnte mich auch gut bewegen. Heute waren nach der Badewannensession alle Schmerzen weg, sodass ich direkt wieder Vollgas in der Nachtschicht für die Promotion weitermachen konnte. Ich habe mir jetzt vorgenommen, zwischen den Meetings immer aufzustehen und Dehnübungen zu machen. Außerdem kann ich ja meinen Schreibtisch elektrisch in der Höhe verstellen, was ich aber selten benutze. Da ich aber zurzeit viele Interviews führe, würde es sich stark anbieten, diese im Stehen zu machen. Auf jeden Fall stelle ich fest, dass 16 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche auf dem Bürostuhl zu sitzen, suboptimal sind. Noch dazu hatten wir am Wochenende Besuch, bei dem ich auch die meiste Zeit gesessen habe. Auf jeden Fall muss ich hier etwas ändern, sonst bin ich zwar promoviert, kann mich danach aber nicht mehr bewegen. Zugenommen habe ich ja sowieso, aber das mache ich dann wieder wett, sobald die Dissertation abgegeben ist. Dann habe ich eh vor, deutlich mehr Sport zu machen (nicht nur ein Vorsatz, sondern es wird passieren).

 

Ansonsten hatte ich ja erwähnt, dass die Prüfungskommission bezüglich meiner möglichen Berufung sagte – bzw. hatte ich so verstanden –: “Nächste Woche gibt es eine Rückmeldung,” und ich mir schon dachte, dass es keine geben wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass morgen noch eine kommt. Zwischenzeitlich hatte ich den Dekan angeschrieben, um die Diskussion fortzuführen, und er sagte: “Nach dem 15. Oktober, wenn das Berufungsverfahren nicht mehr in der Verantwortung der Kommission liegt, kannst du dich melden, um die Diskussion weiterzuführen.” Also gehe ich mal eher davon aus, dass ich vor der KW 42 nichts hören werde. Und selbst dann muss ich ja, wie schon öfter gesagt, nichts hören, weil ja nur der Listen-Erste eine Info bekommt. Es kann natürlich auch sein, dass die Top 3 dem Präsidium vorgestellt werden, und ich dann eine Einladung zu einem Folgegespräch bekomme und erst danach die Liste erstellt wird. I don’t know! Es bleibt spannend. Es könnte schwer werden, sich durchzusetzen, ohne Promotion und mit anderen Bewerbern. Man wechselt hier gedanklich zwischen Resignation und Hochmut, landet aber doch am Ende bei Verdrängung. Ich kann ja nun eh nichts mehr machen, außer die Voraussetzung mit der Fertigstellung meiner Dissertation schnellstmöglich zu erfüllen.

 

tja, 3 Monate noch bis zum Ziel, dieses Jahr die Dissertation abzuwerfen!

 

SebastianL

16 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Immer wieder beeindruckend zu lesen was du alles leistest. Verbunden aber auch immer mit der Sorge um dich.

 

Ich hoffe der Rücken bleibt schmerzfrei und du wirst eine positive Rückmeldung erhalten.

 

Fingers Crossed auch für den Endspurt der Dissertation.

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"Na endlich!" bin ich fast versucht zu sagen!

 

Seien Sie froh, dass der Schuss vor den Bug nur ein völlig verspannter Rücken war. Ich würde mir auf auf alle Fälle jede Woche eine Stunde für Bewegung nehmen und jeden Tag 15 Minuten für Dehnübungen etc. Stehen, wenn es geht (Haben Sie irgendwo ein Stehpult?) etc. Die Diss wird nicht wesentlich später fertig werden, wenn Sie ein bisschen auf Ihre Gesundheit achten und sich die Zeit dafür nehmen.

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vor einer Stunde schrieb KanzlerCoaching:

"Na endlich!" bin ich fast versucht zu sagen!

Das kann ich jetzt gar nicht verstehen, wie man darauf kommt 😛

Spaß beiseite, ich hatte bisher gedacht, mein Körper wird sich schon melden und ich achte drauf, aber ich glaube das die Gesamtbelastung das Problem war. Wir hatten ja 14 Kinder an dem Kindergeburtstag und ich vermute, dass die Kinder in und aus dem Trampolin zu lupfen hier auch zu viel war. Aber das kommt halt alles "on Top" drauf.

 

Bzgl. des Stehpultes, ich kann ja meinen Schreibtisch elektrisch verstellen und somit stehen. Nutze ich aber selten bis gar nicht, was ich ändern werde.

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Zitat

So, nun ist es passiert, und mein Körper, speziell mein Rücken, sagte: “Bis hierhin und nicht weiter.”

 

Ich bin - ehrlich gesagt - nicht sonderlich erstaunt, dass Dein Körper in den Streik getreten ist und bin der Meinung, dass Du Dich tatsächlich glücklich schätzen kannst, dass es "nur" Rückenschmerzen waren... Habe im Sommer leider selbst erfahren müssen, dass Stress - ganz gleich welcher Natur dieser ist - noch weitaus schlimmere Beschwerden auslösen kann und man sich durchaus Zeit für sich und die eigene Gesundheit nehmen sollte!

 

In diesem Sinne, pass auf Dich auf und hab trotz allem ein schönes Wochenende 🙂

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Sebastian, schaue auf jeden Fall wie du langsam runterfahren kannst. Ich persönlich würde mich nämlich nicht wundern, wenn du nach der erfolgreichen Promotion "in ein Loch fällst". Ich war mal Bundestagskandidat, habe da einen Wahlkampf neben Vollzeitjob und berufsbegleitender Weiterbildung an der IHK (Sozialfachwirt) geschmissen. Da war ich jeden Tag "nonstop" auf Tour, so wie du. Als die Wahl vorbei war, ich hatte dann noch immer die Weiterbildung und natürlich den Job, bin ich erstmal so richtig flach gelegen, weil der Körper sich dann geholt hat, was er die ganze Zeit schon gebraucht hat. 

 

Ausreichend Ruhe!

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Danke für die aufmunternden Worte. Ihr habt recht, deswegen versuche ich Themen abzuschließen. Ich glaube nicht das ich in ein Loch falle, weil ich sicherlich neue Themen finde. Aber das werden wir dann sehen. Eins nach dem anderen.

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Mir hilft sitzend ein Swopper, um dynamischer zu sitzen (auch wenn ich derzeit doch mit einem Gaming-Chair mit mehr Unterstützung liebäugl, um dann zwischen beidem zu wechseln). Und immer wieder kurz aufzustehen, und wenn es nur 1x durch die Wohnung ist. Möglichst alle 30, spätestens alle 60 Minuten (klappt nicht immer).

 

Und jetzt nicht, nur weil die Wanne geholfen hat, so weitermachen wie vorher. Nicht alles lässt sich so leicht beseitigen - und wenn Du in einen echten Burn-out kommst, hast Du lange „Spaß“ daran (schreibe ich mal so aus Erfahrung).

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Ich kann euch meinen alten Hund ausleihen, wenn er nölig ist. Dann muss man nämlich alle 20 Minuten aufstehen und nach ihm gucken ;-)

 

Spaß beiseite, regelmäßige Pausen sind wichtig. Dauerhaft unter Volldampf hält kein Körper ewig aus, und der Geist auch nicht. Ich weiß, es ist schwierig, aus dieser Geschwindigkeit rauszukommen, aber sich das Pausenmachen und Aufstehen anzutrainieren ist meiner Erfahrung trotzdem leichter als das Wiederreinkommen, nachdem es einen zerbröselt hat.

Bearbeitet von Naledi
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vor 33 Minuten schrieb Naledi:

Ich kann euch meinen alten Hund ausleihen, wenn er nölig ist.

 

Ich kenne den Hund. Es ist ein echt lieber Hund. Und die Gassirunden mit ihm sind auch nicht sooo lang, dass man sie nicht in die Arbeit an der Diss einplanen könnte!

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Lieber SebastianL,

 

Hut ab vor deinem Tempo und deinen Leistungen! Dennoch hat dir der Körper gezeigt, dass du dringend eine Pause einlegen solltest. So ähnlich wars bei mir auch. Mein Körper hat deutliche Warnsignale geschickt, die ich ignoriert hatte. Bis ich dann einen Hexenschuss bekam und nicht mal mehr aufrecht stehen konnte. Und dann musste ich zum Arzt gehen.

 

Seither ich aber mehr auf mich achte, regelmäßige kleinere Bewegungsrunden in meinen täglichen Alltag einbaue und seien es nur Gänge zum Kopiergerät oder zur Kollegin ins Büro nach jeder Stunde, zwischendurch Dehn-und Steckübungen mache und meinen höhenverstellbaren Tisch tatsächlich auch zum Schreiben oder zum Telefonieren nutze, ist es viel, viel besser mit meinem Rücken geworden. Das sind zwar nur kleinere Veränderungen im Alltag, aber grosse Wirkung zeigen.

 

Und was mir auf jeden Fall geholfen hat,  war Magnesium.Entweder durch magnesiumreichhaltige Ernährung mit vielen Bananen so für zwischendurch, Erdnüssen, was ja eher als Studentenfutter gilt, mit Haferflocken, etc. was hilft, zusätzlich die verspannte Rückenmuskulatur aufzulösen.Oder in Form von Magnesiumsticks oder Brausetabletten. Vielleicht wäre dies auch was für dich?

 

Viele Grüße 

 

Byana 

 

 

 

Bearbeitet von Byana
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Daran habe ich noch gar nicht gedacht, Magnesium zu mir zu nehmen.

Ich nehme oft Vitamin D3, aber nicht Magnesium, dass könnte aber tatsächlich helfen.

Normalerweise bin ich ein Freund von Narungsmittelergänzung.

Wir bestellen meist ein Multivitaminpräparat wie "Alpha Man" und "Active Woman" und haben das oft bei myProtein bestellt. Unser Arzt hat uns mal den Tip gegeben in UK billig Multivitaminpräparate zu kaufen. Haben wir aber die letzten 12 Jahre etwas vernachlässigt. Also eigentlich egal wo und kostet nicht viel (muss nicht myProtein sein).

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Gerade für den Aufbau von Knochen und Zähnen sowie für eine normale Muskel- und Knochen- und Nervenfunktion ist Magnesium unerlässlich. Ich hatte nicht nur mit dem Rücken damals Probleme, sondern auch mit Wadenkrämpfen an den Beinen.  Dies trat hauptsächlich abends und nachts bei mir auf.Auch da hat mir Magnesium geholfen.

 

Wichtig ist nur, dass du eine Überdosierung vermeidest. Mehr als 400 mg Magnesium pro Tag solltest du nicht nehmen. Der Hersteller ist im Prinzip nicht so entscheidend, hatte früher Magnesium von Rathiopharm, jetzt von Diasporal Verla. Es gibt aber auch gute und günstige Magnesium-Präparate auch beim Aldi. 

Bearbeitet von Byana
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Krafttraining mit schweren Gewichten hilft auch gut gegen Rücken + Verspannungen aller Art. Ich hatte auch Rückenprobleme, die nicht von dieser Welt sind bis zu dem Moment vor 2 Jahren, wo ich regelmäßig Krafttraining mache. Mache das auch aus keinem anderen Grund, als Rücken, Hüfte, Schultern + Nacken zu kräftigen. Hat natürlich viele andere gute "Nebenwirkungen" (Getränkekisten, Kinderschleppen usw. ist ein Klacks 😁).

Kann man auch mal mit Trainer machen. Die Übungen sind oft etwas stumpf, aber es befreit auch mental etwas. Gerade dann, wenn man immer so an der Borderline zum Burnout ist, wirklich gut! 🙂

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Noch ein Tipp zum Thema Rückenschmerzen!

 

Ich hatte im Frühsommer einseitige Verspannungen von der Hüfte aufwärts bis in die Nackenpartie. Woher das kam? Keine Ahnung. Massage, Magnesium, Wärme, Übungen an Geräten ... nix half. Meine Physiotherapeutin hat mir dann vorgeschlagen, ob ich es nicht mal mit Schröpfmassage versuchen wolle. Das klingt ein bisschen schrill. Oder abgedreht. 

 

Ab einem gewissen Punkt ist man ja zu allem bereit. Lange Rede, kurzer Sinn: Es hat umgehend geholfen. Mit zwei Sitzungen inkl. anschließender Wärmebehandlung was das Thema Schmerzen durch. Allerdings wird Schröpfen als "sanfte" Methode beschrieben. Dem ist nicht so. Ich bin vor allem während der ersten Behandlung fast von der Liege gesprungen!

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