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Endspurt! Deutschland, Sverige, Italia und der Plan fürs Wintersemester


Azurit

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Die Zeit rast, schon wieder ist seit meinem letzten Blog-Eintrag ein Monat vergangen. Und in diesem Monat ist ganz schön viel passiert!

 

Zunächst: Erfreulicherweise habe ich die Einsendearbeiten in Internationales Management und Makroökonomik bestanden. Jetzt steht nur noch die Einsendearbeit für Risikomanagement in Supply Chains aus, wenn diese auch bestanden ist, sind alle Einsendearbeiten für den Master Wirtschaftswissenschaft für Ingenieur-/innen und Naturwissenschaftler/-innen erledigt!

 

Nachdem das geplante Öl-Übungswochenende im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist, da einige Gruppen aufgrund der Hochwasserlage im Dauereinsatz waren, ging es für mich zur Summer School "Robotic Weeding in Sugar Beet" auf dem Ihinger Hof (Forschungsstation der Uni Hohenheim). Davor hatte ich mich in der Online-Phase bereits mit Sensoren beschäftigt und eine SWOT-Analyse zum Thema Robotik, basierend auf verschiedenen Papern, erstellt. Bei der Summer School konnte ich nicht nur wunderbare internationale Kontakte zu anderen Master- und PhD-Studierenden knüpfen, sondern die mir bereits aus dem Studium bekannten Robotik-Lösungen zur Unkrautbekämpfung hautnah im Feldversuch erleben. Statt grauer Theorie ging es in die wissenschaftliche Praxis und wir durften uns an der Auswertung der Versuche im Feld (Zählung und Bestimmung von Unkräutern, Zählung von Zuckerrüben-Pflanzen etc.) und der statistischen Auswertung mit R und Drohnenbildern für ein gemeinsames "Summer-School-Paper" beteiligen. Am Ende gibt es dafür 6 ECTS - aber die Kontakte und das Gelernte sind mit Sicherheit um einiges mehr wert!

Direkt im Anschluss ging es zur Summer School "Plant Health in AI", organisiert von der schwedischen Agrar-Universität, durchgeführt aber in Italien. Ich hatte mich nur dafür beworben, da empfohlen wurde, beide Summer Schools in Kombination zu machen. Im Endeffekt für mich leider ein Fehlgriff:
Zunächst gab es eine unangekündigte Online-Phase, an der wir nicht wirklich teilnehmen konnten, weil wir wie empfohlen bereits auf der Robotic Weeding Summer School waren. Am Samstag um 6 Uhr musste ich dann mit meinem eigenen Auto in Richtung Italien losfahren (dafür gab es Kilometer-Geld und mir wurden die Kosten für die Unterkunft erlassen). Nach über 8 Stunden Fahrt mit 15 Minuten Pause kamen wir dann endlich an und fanden uns überraschenderweise nicht an unserer Unterkunft ein, wo wir gerne auf die Toilette gegangen, uns frisch gemacht und etwas gegessen hätten, sondern es ging direkt los zu einer Hof-Besichtigung. Und im Anschluss dann auch gleich zur nächsten. Um 20:30 kamen wir dann an einer furchtbaren Unterkunft an (Details zum ekelhaften Verschmutzungsgrad erspare ich euch) und mussten auch noch selbst Essen kochen. Ich war zu diesem Zeitpunkt so erschöpft, dass ich ins Bett gefallen bin und mich um 21:30 zum Essen habe wecken lassen. Der Versuch des Essens ging leider in die Hose, ich musste mich vor Erschöpfung zweimal übergeben und bin dann wieder ins Bett gegangen. Am nächsten Tag ging es dann schon wieder ins Auto, um zur endgültigen Unterkunft zu fahren, die glücklicherweise in Ordnung war. Das Essen im Restaurant war aber furchtbar und seinen Preis absolut nicht wert (mittags gab es nur kaltes Gemüse aus der Dose mit Salat ohne Dressing, abends nur Pasta und Käse/Fleisch, also quasi nur Kohlenhydrate mit Fett und meistens viel zu wenig - und für mich, die eigentlich keine Milchprodukte und kein Fleisch essen sollte, alles andere als gut). Auch ansonsten war die Organisation das reinste Chaos, der Stundenplan wurde insgesamt über acht Mal geändert (und sich dann trotzdem nicht daran gehalten). Da wir an der Online-Phase nicht teilnehmen konnten, hatten wir jeweils 30 Minuten für die Vorbereitung von zwei 15-Minuten-Präsentationen, was natürlich völliger Schwachsinn war - Lerneffekt war dann natürlich gleich 0. Vorlesungen häufig von 9 Uhr morgens bis 19/19:30 abends, eine Stunde und weniger Mittagspause, und nebenbei mussten noch hypothetische Case-Studies und die genannten Präsentationen vorbereitet werden. Hat sich eher angefühlt wie ein Bootcamp anstatt wie eine Summer School - 0 Seightseeing, 0 soziale Aktivitäten, etc. Die ersten Tage gab es nur Vorlesungen zur Pflanzengesundheit, mit KI hatte das überhaupt nichts zu tun und ich kam mir vor wie ein Bachelor-Student in seinen ersten Schwerpunkt-Vorlesungen, obwohl die Summer School für Master- und PhD-Studierenden ausgeschrieben war. Am Ende gab es 5 ECTS, das hätte ich mir aber auch sparen können.

 

Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt: "Und was ist mit der Master-Arbeit?!"

Tatsächlich muss ich darauf antworten: Die Summer Schools haben meiner Master-Arbeit mehr als gut getan. Ich hatte während der Summer Schools deutlich weniger Angst und konnte so während der Robotic Weeding Summer School gut Fortschritte machen, da auch andere Studierende an der Master-Arbeit gearbeitet haben. Und weil für mich die meisten Vorlesungen bei der Plant Health in AI Summer School sowieso für die Tonne waren, konnte ich nebenbei ebenfalls sehr gut an meiner Master-Arbeit werkeln. Im Endeffekt sind alle langwierigen KI-Programme nun durchgelaufen, auch ansonsten ist alles an Programmierung weitestgehend fertig (heute noch kleinere Verbesserungen am Code), ich habe den Ergebnisteil nahezu fertig, das Gleiche gilt für den Literatur-Teil und den Theorie-Teil. Auch ein Teil des Methodik-Teils ist schon fertig. In 3 Wochen hat der Spuk dann endlich ein Ende, die Master-Arbeit ist abgegeben und ich habe die Verteidigung hinter mir! Darauf freue ich mich wirklich schon wahnsinnig und arbeite jetzt, wo ich wieder zurück bin, mit Hochdruck und motiviert an den Resten!

 

Die Rückmeldung an der FernUni ist nun auch erledigt und ich habe mich für Module entschieden. Zur Sicherheit habe ich Risikomanagement in Supply Chains als Wiederholerin belegt, da die Ergebnisse der Einsendearbeit vermutlich nicht rechtzeitig da sein werden. Da ich in Wirtschaftswissenschaft für Ingenieur/-innen und Naturwissenschaftler/-innen eine Pause einlegen muss, habe ich noch Organisation: Theorie, Gestaltung, Wandel für den Bachelor Wirtschaftswissenschaft belegt (mehr ging leider aufgrund der Prüfungstermine nicht). Zusätzlich gibt es einen Ausflug in zwei ganz andere Welten: Einführung in die Psychologie und Einführung in die Bildungswissenschaft. Das wird mit Sicherheit ein sehr spannendes Semester mit zwei Studiengängen aus Fachbereichen, in die ich seither noch gar nicht reingeschnuppert habe.

 

Das nächste Mal hört ihr von mir dann hoffentlich aus dem Urlaub - nach der Verteidigung geht es für mich für vier Wochen nach Rumänien und eventuell angrenzende Länder für eine Rundreise!

5 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ganz besonders freut es mich von Deinen Fortschritten bei der Masterarbeit zu lesen. 🙂 So hatte die zweite Summer School dann ja doch  noch ein bisschen was mit KI zu tun.

 

Insgesamt sehr abenteuerlich, was Du da erlebt hast. Und auch arbeitsreich.

 

Zitat

 Robotik-Lösungen zur Unkrautbekämpfung 

 

Geht es da um mechanische Wege zur Unkrautbekämpfung durch die Roboter? Oder eher darum, dass diese Chemikalien ausbringen? 

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vor 47 Minuten schrieb Markus Jung:

Geht es da um mechanische Wege zur Unkrautbekämpfung durch die Roboter? Oder eher darum, dass diese Chemikalien ausbringen? 

Tatsächlich ist beides möglich!

Beispiele für rein mechanische Lösungen waren z.B. der Farming GT von Farming Revolution (autonomer Hackroboter) oder der Robovator (dieser ist nicht autonom und wird an einen Schlepper gehängt). Ein Beispiel für eine rein chemische Lösung ist z.B. die Ecorobotix ARA Feldspritze, die ebenfalls an einen Schlepper angehängt wird und mittels Kamera und KI gezielt Herbizide ausbringt. Als Beispiel für eine kombinierte Lösung hatten wir noch einen Prototypen aus einem Forschungsprojekt der Uni Hohenheim gemeinsam mit Bosch und BASF vor Ort, diese Lösung wird ebenfalls angehängt und kombiniert das Hacken mit dem Spritzen.

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Alanna

Geschrieben (bearbeitet)

Zitat

Die Rückmeldung an der FernUni ist nun auch erledigt und ich habe mich für Module entschieden.

 

 ReWi hat es gar nicht (mehr) auf deine Liste geschafft? Aufgeschoben oder aufgehoben?

 

Bearbeitet von Alanna
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vor 2 Stunden schrieb Azurit:

Tatsächlich ist beides möglich!

 

Sehr spannendes Thema 🙂

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vor 6 Stunden schrieb Alanna:

 

 ReWi hat es gar nicht (mehr) auf deine Liste geschafft? Aufgeschoben oder aufgehoben?

 

Nachdem ich so viele Module neu belegt und die Gebühren gesehen habe, musste ich ein bisschen schlucken 😅 Und: Die Hausarbeit in Schuldrecht AT kann ich spontan schreiben, da ich das Modul bereits belegt hatte. Alternativ (oder on top) könnte ich auch noch eine Notenverbesserung in BGB AT über die Kurzhausarbeit anstreben. (Ich hab damals noch die Klausur geschrieben und die fiel nicht so gut aus...) Das Modul, das du mir noch genannt hattest (ist mir gerade entfallen), war mir ohne bestandene Strafrecht-Prüfung doch ein bisschen zu heiß!

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