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Kein Umzug - große Erleichterung und wieder mehr Motivation und Energie


Nadja_studiert_Informatik

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Mein Mann (da wir in einer Woche heiraten, nenne ich ihn einfach schonmal so) wechselt in eine andere Stelle als geplant. Ich will das jetzt nicht alles im Detail erzählen, weil es sehr privat ist und ihn ja mehr betrifft als mich.

 

Das Gute ist, dass wir nicht umziehen müssen. Ich bin ja so erleichtert! Erst jetzt merke ich wie sehr erleichtert ich bin. Es ist tatsächlich plötzlich unfassbar viel Last von mir abgefallen und ich fühle mich auf einmal so gut wie schon lange nicht mehr. Obwohl wir eindeutig keine Schwaben sind, bin ich nun doch sehr froh, dass wir hier bleiben.

 

In erster Linie bin ich froh, meine Arbeit zu behalten. In dem neuen Team fühle ich mich sehr gut aufgehoben und ich will wirklich von Herzen gerne bei diesen Kollegen bleiben. Außerdem fühle ich mich mittlerweile sehr mit unserem Klinikum verwachsen und mag diesen Ort einfach. Ich weiß, viele Menschen verstehen nicht warum man gerne in einem Krankenhaus ist und dann noch dazu mit dieser problematischen Digitalisierung zu tun hat. Aber ich mag den Kontext sehr und fühle mich dort wohl. Ich habe gerade erst die Verlängerung meines Arbeitsvertrags unterschrieben und bin sehr glücklich darüber. Ich muss auch sagen, meine Arbeitsbedingungen sind super: Man kann bei uns nicht reich, aber auch nicht arm werden und ist einfach sicher. Das ist für mich sehr wertvoll.

 

In dem neuen Team habe ich viel mehr mit den konkreten Wünschen der Anwender zu tun. In der Vergangenheit waren das die besten Aufgaben, die ich hatte: konkrete Wünsche von unseren Behandlern umsetzen. Ich mag, wenn man zu ihnen auf die Stationen gehen kann, mitarbeiten kann, um zu lernen, was gebraucht wird und dann Anforderungen gemeinsam konkretisiert und im Team umsetzt. Dann fühle ich mich wertvoll und gebraucht. Seitdem ich zum Beispiel eine Schnittstellenanpassung auf unserer Stroke Unit organisiert habe, gucke ich immer wieder nach der Anwendung und dem Prozess und bin sehr glücklich festzustellen, dass es so ist wie die Anwender es wollten und dass es läuft und so eine deutliche Arbeitserleichterung ist. Es handelt sich auch tatsächlich um eine Anwendung, die Leben retten kann und das macht dann natürlich glücklich, wenn die Behandler gut digital damit jetzt arbeiten können. In dem weiteren Umfeld dieser Prozesse gibt es noch einiges zu digitalisieren und zu verbessern, so wie überall bei uns am Klinikum. Es gibt also immer Sinnvolles zu tun.

 

Das letzte Projekt, in dem ich war, hingegen war so ein gigantischer Politik-Riese, den ich während meiner Projektleiter-Rolle einfach nicht in unserer IT zu greifen bekommen habe. Meine Aufgaben in diesem Projekt sind seit einer Woche komplett beendet. Auch hierdurch ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Ich arbeite das Projekt und meine Rolle immer noch viel innerlich auf. Diesbezüglich habe ich auch noch ein Coaching demnächst bei uns auf Arbeit, was ich sehr schätze, um mit dieser Phase gut abschließen zu können.

 

Mein Mann und ich hätten das mit dem Umzug geschafft und die Chancen, dass es uns in Wien gefallen hätte, sind gut. Aber hierzubleiben ist mir viel lieber.

 

Plötzlich habe ich wieder viele Ideen, was wir in unserer Wohnung mal verbessern könnten. Ich habe auch einen richtigen Studienschwung bekommen und in einer Woche viel recherchiert, gelesen, gegliedert und sogar ein bisschen auswendiggelernt.

 

Eine Freundin und ich lernen gemeinsam für die Klausur Qualitätssicherung im Softwareprozess. Nebenbei schreibe ich an der Seminararbeit zu Software Engineering. Im Anschluss möchte ich für dieses Semester noch gerne das Big Data Modul absolvieren.

 

Mir kommen jetzt auch die Scheine, die ich noch bis zur Bachelorarbeit machen muss, gar nicht mehr so viel vor und ich habe schon viele Ideen wegen einer Bachelorarbeit und es kommen auch schon Kollegen deshalb auf mich zu. In dem Team Softwareentwicklung, in dem ich jetzt bin, wird das auch wesentlich einfacher eine gute Informatik-Abschluss-Arbeit zu schreiben.

 

Ich habe mit meinem Mann darüber gesprochen, dass ich festgestellt habe, dass ich wirklich gerne hier bleiben möchte. Vielleicht nicht für immer in diesem Dorf. Ein bisschen näher an der Stadt wäre mir irgendwann schon lieb. Vielleicht haben wir ja irgendwann mal einen Garten oder so. Aber ich möchte meine Arbeit behalten und lernen mich bei den Schwaben besser zu integrieren. Ich hatte auch mal politische Arbeit hier angefangen, die ich wegen Arbeit und Studium nicht fortgeführt habe. Aber nach meinem Studium würde ich auch gerne darüber hier mehr Kontakte knüpfen. Und ich bin glücklich bei den paar Freunden zu bleiben, die wir hier gefunden haben und auch diesbezüglich nicht wieder von vorne anfangen zu müssen. Jetzt muss mein Mann noch glücklich mit seiner neuen Arbeit werden und dann ist es perfekt für mich.

 

Ich danke der Forums-Community für die vielen tollen Ratschläge! Das hat mir auch sehr geholfen, um meinen eigenen Standpunkt zu finden.

 

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Das liest sich richtig euphorisch und die große Erleichterung ist Deinem Beitrag anzumerken. Freut mich sehr. 🙂

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Ich finde auch, dass Dir die Erleichterung in jedem einzelnen Satz anzumerken ist - freut mich sehr für Dich 🙂

 

Bei meinem Mann steht ganz eventuell im kommenden Jahr auch eine berufliche Veränderung an, welche dann einen Umzug mit sich bringen würde, insofern kann ich diese Thematik wirklich gut nachempfinden...

Bearbeitet von Indigo
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