Erfahrungsbericht zu erp4students
In meinem letzten Blogeintrag hatte ich es schon erwähnt, mir ist da was dazwischen gekommen... und es heißt "erp4students". Das Ganze hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass sich mein letztes Modul ,das ich regulär im Rahmen meines WI-Studiums belegt hatte, ziemlich hingezogen hat bis ich dort Prüfungsreife hatte. Aber diese erp4students-Geschichte hat mich einfach gereizt und ich wollte einfach mal was machen, das Spaß macht...
Eher durch Zufall habe ich überhaupt von erp4students gehört. Es ist einmal ganz kurz in unserer WI-WhatsAppGruppe gefallen und ich habe mir dann weitere Infos dazu auf https://www.erp4students.de/ geholt. Es handelt sich dabei ganz einfach gesagt um einen SAP-Kurs für Studenten. Man hat dort die Auswahl zwischen verschiedenen Kursen und Schwerpunkten. Ich habe mich für den TS 410 entschieden. Das ist quasi die Einsteiger-Variante. Es gab auch was für SAP-Customizing oder ABAP-Programmierung. Also wirklich sehr umfassend. Vom Umfang her ist das Ganze 6 ECTS wert. Für mich allerdings weniger relevant da es ja kein Kurs an der IUBH ist sondern ich das extern belegt habe. Das erp4students-Ding wird momentan von der Hochschule Brandenburg betrieben. Möglicherweise könnte ich mir diese Credits die ich mit dem erfolgreichen Absolvieren des Kurses quasi erarbeitet habe in irgend einer Form anerkennen lassen. Das habe ich aber nicht geprüft und werde ich auch nicht tun.
Wer schon außerhalb seines Studiums einen SAPKurs gemacht hat weiß, dass die zum Teil ganz schön teuer sein können. Ich selbst bin ein ziemlicher Fan von ERP-Systemen, hatte aber mit SAP noch ganz wenig Berührungspunkte. Ich fand es spannend, die Möglichkeit zu haben, strukturiert einen ersten Rundumschlag in Sachen SAP zu bekommen. Der Kurs kostet 400 €. Wenn man die komplette Fallstudie gelöst hat und Aufgabenblätter vollständig und korrekt an den Tutor gesendet hat, hat man den Kurs quasi bestanden. Für weitere 150 € kann die Prüfung für das SAP-Zertifikat ablegen. Diese Prüfung wird direkt von SAP online angeboten. Meldet man sich zu dieser Prüfung an erhält man eine ganze Reihe an Unterlagen die zur Vorbereitung auf die SAP-Prüfung dienen sollen. Genaueres kann ich zu diesem SAP-Prüfungs-Thema noch nicht sagen da ich zwar angemeldet bin, aber die Unterlagen erst nächsten Monat freigeschalten werden. Ich habe dann ein Jahr lang Zeit, die SAP-Zertifikatsprüfung abzulegen.
Der Arbeitsumfang von dem Ganzen ist nicht ganz ohne. Soll heißen: Die 6 ECTS kriegt man nicht geschenkt. Mit etwas Vorerfahrung in Sachen ERP kommt man zwar relativ zügig voran, ist man aber absoluter Neuling auf dem Gebiet und braucht vielleicht etwas länger um auch die Grundsystematik von ERPs und im Speziellen von SAP zu verstehen, kann ich schon verstehen, wenn der eine oder andere das Handtuch wirft. Wenn ich mich recht entsinne ist der Kursschluss irgendwann im September. Wenn man bis dahin seine Aufgabenblätter nicht erfolgreich abgegeben hat, bekommt man auch kein Zertifikat der Hochschule und verdient sich auch nicht die 6 ECTS. Eine Note gibt es nicht.
Der Kurs besteht aus 8 Kapitel + ein Einführungskapitel "0". Das Skript, das man je Kapitel durcharbeiten muss, ist meiner Meinung nach sehr umfangreich und wirklich gut gemacht. Es gliedert sich jeweils in einen Theorie-Teil den man lesen kann aber nicht unbedingt muss. Er ist jedoch später für die Prüfung zum SAP-Zertifikat wichtig. Den Praxis-Teil im Skript muss man durcharbeiten und dann z.B. die IDs oder bestimmte Werte von erzeugten Datensätzen in das Lösungsblatt eintragen. Das Gemeine daran ist, dass die Aufgaben in den späteren Kapiteln teilweise auf die Arbeiten der vorausgehenden Kapitel aufbauen. Man muss also schon genau und vollständig arbeiten und kann nicht aus der vorgegeben Reihenfolge der Kapitel ausbrechen. Man arbeitet dabei in einer vollumfassenden SAP S/4HANA-Umgebung und löst darin quasi die Fallstudie aus dem Skript. Die Fallstudie besteht aus Szenarien/Aufgaben die sich um einen Fahrradhersteller drehen. Das macht das Ganze recht anschaulich und einfacher verständlich.
Hier kurz der Umfang der Skripte:
- Einführung: 175 Seiten
- Purchase to Pay: 168 Seiten
- Plan to Produce: 234 Seiten
- Order to Cash: 199 Seiten
- Human Capital: 122 Seiten
- FiBu: 104 Seiten
- Controlling: 132 Seiten
- Enterprise-Asset-Management: 79 Seiten
- Projektmanagement: 114 Seiten
Man wird die ganze Zeit von einem Tutor betreut und der ist echt auf Zack. Fragen können entweder direkt per Mail gestellt werden oder über die jeweiligen Foren in Moodle. Ich hatte ein oder zweimal Probleme und kam echt nicht mehr weiter und hatte jedes Mal binnen weniger Stunden (evtl. waren es sogar nur Minuten) einen Tipp zur Hilfestellung und konnte weitermachen. Zweimal pro Woche lädt der Tutor außerdem einen Fortschrittsbericht auf Moodle hoch. Darin findet man eine List der anonymen Benuter-IDs die alle am laufenden Kurs teilnehmen und über einen Fortschrittsbalken kann man ablesen, wie viele Aufgabenblätter jeweils schon abgegeben wurden. Man kann darüber zum einen prüfen ob die eigenen Aufgabenblätter alle angekommen sind aber es spornt auch an wenn man sieht wie viele Teilnehmer vor oder hinter einem liegen was den Fertigstellungsgrad des Kurses betrifft.
Nun fragt man sich natürlich was einen dazu antreibt, 400€ + 150 € in was zu investieren, wo doch das Studium eh schon so viel Geld kostet und man ja eigentlich Creditsmäßig nix davon hat.... Wie schon erwähnt, ich bin ziemlicher ERP-Fan, kümmere mich auch bei meinem Arbeitgeber mit um das ERP und finde das ganze Umfaeld einfach interessant. Da ist alles so schön in Daten strukturiert 🤓 Es ist auch sicher nicht verkehrt, mal SAP etwas genauer anschauen zu können. Die Organisation des Kurses ist gut und ist auf jeden Fall sein Geld wert. Und wenn ich das Ganze schon lerne und für nur einen Bruchteil der üblichen Kosten noch mit einem SAP-Beraterzertifikat abschließen kann (sofern ich es bestehe), dann ist das einfach was, das ich mitnehme. Ich sehe das als persönliche Entwicklung. Zwar bin ich nicht auf der Suche nach einem neuen Job aber man weiß ja nie, was in 5, 10 oder 15 Jahren noch auf mich zukommen mag und da schadet so ein Zertifikat im Lebenslauf sicher nicht. Bei mir kommt dann noch ein weiterer Aspekt hinzu. Wer mir schon länger folgt weiß, dass ich ein Stipendium für mein Studium bekommen habe und dadurch halten sich meine regulären Studienkosten relativ gering. Dann tut es dem Geldbeutel nicht so weh.
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