Luft raus
Liebe Leser. Am Samstag stand ich einer sehr fairen Klausur zum ersten klinischen Block gegenüber. Es gab keine Erfahrungsberichte, Probeklausuren (abgesehen von Beispielfragen) oder sonstige Rückmeldung dazu, weil wir der erste Durchlauf und somit ein Präzedenzfall sind. Es stand alles unter guten Vorzeichen: So gut vorbereitet war ich schon lange nicht mehr, selbst die Gen-Orte spezifischer Störungen oder die Wichtigkeit diverser Noxen hätte ich euch nennen können. Noch dazu kam sogar die Bimmelbahn auf die Minute pünktlich. Vergessen hatte ich lediglich, dass an dem Tag Borussia gegen Schalke spielte und ihr könnt euch nicht vorstellen, was für ein Schwall bereits angetrunkener Fans nach Dortmund pilgerte - so was gab's bestimmt zuletzt beim Auszug aus Ägypten. Den reinsten Partyzug hatten wir (Das Personal hat wohl auch von vornherein resigniert, Fahrkarten usw. wurden gar nicht mehr kontrolliert ). Gut, dass ich um 9.00 Uhr ran musste. Ich will gar nicht wissen, was für ein Ausnahmezustand das nachmittags gewesen wäre.
Bei der Klausur gab es auch keine bösen Überraschungen. Trotzdem gibt es ein "Aber". Leider habe ich Bekanntschaft gemacht mit jemandem, auf den man gut verzichten kann: dem Blackout Das hatte ich in meiner Fernstudienkarriere seit 2012 so noch nie. Ich las zwar die Worte, aber es war, als wollten sie sich nicht richtig mit meinem Hirn verkabeln. Die einfachsten Dinge sagten mir gar nichts mehr. So wirklich erklären konnte ich mir das nicht. Ich war wegen der guten Vorbereitung nicht nervös - langsam bin ich ja auch etwas routiniert im Prüfungsbetrieb. Da ich die Situation nicht ändern konnte, blieb ich erst mal 10 Minuten nur sitzen und schlürfte meinen Tee, der erstmals richtig wirkungslos bei mir war - ich war müde. Bin ich während der Prüfung eigentlich nie, normal hält mich der Adrenalinstoß ab "jetzt dürfen Sie den Bogen umdrehen" wach bis zur letzten Minute. Ab und an blätterte ich den Bogen durch und machte dann erst Aufgaben, bei denen ich mir sicher war. Stück für Stück kam dann auch die Erinnerung zurück.
Vollständig kam sie aber genau wann zurück? Richtig, natürlich nach der Abgabe.
Ich habe wohl ein paar Kreuzchen falsch gesetzt und im Nachhinein ist mir das echt peinlich
Jetzt nur hoffen, dass ich unter der Dunstglocke, in der mein Kopf offenbar war, nicht noch größeren Mist gebaut habe Erinnern kann ich mich eigentlich nicht mehr genau daran, was drankam. Ich wäre nie der Typ, der ein Gedächtnisprotokoll erstellen könnte. Ich wundere mich WIRKLICH wie einige das machen. Mit der Zeit entwickle ich auch zum Teil falsche Erinnerungen an Fragen. Aber ich halte es da halt eben wie mein alter OU-Tutor: Hand it in and forget about it
Leider war ich am Prüfungstag offenbar schon zu platt. Die 2 Wochen vor der Prüfung waren relativ unruhig (Kindergartenferien!) und ich merke langsam, wie mir der Urlaub fehlt. Die nächsten 2 Wochen habe ich mich daher auf Ferien gesetzt Empfiehlt sich nächstes Mal vor der Klausur. Egal, wie gut man vorbereitet ist, letztlich kann einem der Körper da einen Strich durch die Rechnung machen, wenn du deine Überanstrengung nicht wahrhaben willst. Jetzt hoffe ich natürlich das Beste.
Das nächste, was kommt, sind:
- Ein paar EAs, die ich noch abschicken will
- Überlegungen zur Hausarbeit
- Überlegungen zu Schwerpunkt Nr.2
- Überlegungen zum kommenden Praktikum, aber da herrscht derzeit Stillstand. Blogeintrag dazu folgt.
- Das Seminar im Juli, auf das ich mich schon sehr freue ❤️
Außerdem basteln wir am Thema Urlaub. Mein letzter, der nicht irgendwie mit Fortbildungen, Facharztterminen usw. verbunden war und daher nicht zählt, war im Jahr 2000
Beste Grüße
Feature Foto:
Photo by Adam Cai on Unsplash
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