Schwester, können Sie mal...
„...meinen Nachtschrank aufräumen? Mich kratzen? Mich ausräumen?“
Ansprüche wie diese sind mittlerweile leider fast alltäglich. Und natürlich erzähle ich hier nicht von Leuten, die zB beide Arme gebrochen haben. Denn es ist leider so, dass die Schere zwischen der Anspruchshaltung mancher Patienten und der eigentlichen Profession der Pflege immer weiter auseinander geht. Viele Menschen fühlen sich leider überhaupt nicht selbst verantwortlich für ihre Gesundheit, sondern nehmen das Gesundheitssystem sozusagen passiv in Anspruch. „Macht mich gesund, ich habe ja Beiträge gezahlt.“ scheint mir oft die Einstellung zu sein.
Böse gesagt, wenn Menschen zB so übergewichtig sind, dass ihre Arme zu kurz sind, um gewisse Körperstellen zu erreichen, dann sind oft die Drüsen und die schweren Knochen oder die Gene schuld, und Ärzte und Krankenschwestern sollen dann die Schäden richten. Dass man in allererster Linie selbst etwas für die Gesundheit tun muss, das scheint völlig abwegig zu sein.
Wenn ich denn mal Lehrer für Pflegeberufe werde, muss ich das irgendwie den jungen Menschen beibringen, die hoffentlich nicht nur in die Pflege gehen wollen, weil sie gern die Serie „In aller Freundschaft“ schauen. In der Ausbildung geht es viel um Ressourcen erkennen und fördern und ein allgemein idealistisches Bild vom Menschen. Im ersten Einsatz kommt dann der sogenannte Praxisschock. Und da frage ich mich schon lange, ob das wirklich so sein muss, oder ob das nicht eher etwas darüber aussagt, was in der Ausbildung verbesserungswürdig ist.
Zur Zeit geht mir aber sehr oft durch den Kopf, eher in der Berufsbildung mit Menschen mit Beeinträchtigungen zu arbeiten. Bei der Arbeit hatte ich einige Patienten aus dem Bereich, und es hat mir (völlig unerwartet) riesigen Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten. Privat war ich eher zufällig (weil mein Freund dort beruflich zu tun hatte) auf einer Werkstättenmesse, und das hat mir, ebenfalls ganz unerwartet, ganz neue Ideen in Bezug auf meine berufliche Perspektive gebracht.
Was sich davon langfristig verwirklichen lässt, wird sich zeigen. Ich bin ja im erst im 2. Semester.
Grundlagen des Wirtschaftens ist immer noch nicht langweilig geworden. Ich musste mit Schrecken feststellen, dass ich schon in meiner Freizeit angefangen habe, zB über den Unterschied zwischen der Freien Marktwirtschaft und dem Kapitalismus zu recherchieren.
Quizlet hat die tolle Funktion, dass man in die Karteikarten Bilder einfügen kann, so dass ich mit dem Handy manche Schaubilder aus den Studienbriefen fotografiere und zum besseren Verständnis einfüge.
Und langsam wird es Zeit, sich auf Literatursuche für die Hausarbeit in Pädagogische Psychologie zu begeben.
Als Fernstudent hat man halt nie Langeweile.
Euch allen einen schönen Sonntag!
Bearbeitet von Silberpfeil
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