Das wäre dann abgehakt
Diese Woche hatte ich mein letztes Pflichtcoaching. Es war nicht so grausig, wie der zweite Termin und würde sagen auch tatsächlich, was bestimmte Fragen im Bewerbungsgespräch angeht, vernünftig. Dennoch bin ich froh, dass es vorbei ist. Auch habe ich gemerkt, wie wenig ich irgendwelche Profiltests usw. mag, vor allem, weil, wenn man dann das Ergebnis sieht, man erst geschockt ist, bzw. ich war es. Dann habe ich darum gebeten bitte einmal die einzelnen Fragen durchzugehen und dann zeigte sich auch, wo das Problem war und zwar waren es die Fragen oder deren Formulierung. Meine Lieblingsfrage um das einmal zu zeigen ist "Ich fühle mich manchmal ziemlich niedergeschlagen". Natürlich gibt es von grundsätzlich positive Menschen, aber ich behaupte einmal, dass die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben dieses Gefühl "manchmal" kennen. Und bei relativ wenig Fragen, zieht es einen direkt außerhalb des Durchschnitts an den unteren Rand der Stabilität.
Naja, es ist gegessen und zumindest war die Unterhaltung danach unterhaltsam, auch wissend, dass dieser Test tatsächlich von Unternehmen in der Bewerberauswahl in der Praxis eingesetzt wird. Ich weiß dann jetzt, was ich nicht ankreuzen darf .
Insgesamt ist mein Fazit, dass es ganz nett war, aber eben nicht unbedingt zielführend und auch nicht immer hilfreich. Eine Entscheidung, die ich jetzt für mich aber getroffen habe ist, tatsächlich grundsätzlich auf eine Bewerbung mit Behinderung zu verzichten und es wenn überhaupt im Verlauf des Prozesses einzubringen, so es muss, z.B. weil ich aufgrund meiner Behinderung eine ruhigere Arbeitsumgebung brauche. Wie habe ich am Ende des Coachings schmunzelnd gesagt? - Andere wollen einen Dienstwagen, ich nehm ein kleines Büro mit max noch ein oder 2 anderen drin (damit komme ich gut klar).
Ich kann jetzt auch absehen, dass ich das vorgegebene Ziel im März doch bitte fertig zu sein, nicht realisieren werde. Es ist nicht schaffbar die verbleibenden Prüfungen und Thesis in der Zeit zu schreiben, zumindest dann nicht, wenn das halbwegs gesund geschehen soll. Zudem heißt es dennoch langsam wieder nach der Bewerbungspause mit dem Bewerben zu beginnen, denn ich möchte wirklich nicht nach dem Studium lange zu Hause sitzen, sondern am liebsten nahtlos weitermachen. Dabei tauchen im Moment sehr viele Fragen auf. Ich weiß wozu mich mein Abschluss qualifiziert und doch ist die Frage, wo führt er mich hin? Lehre, Fernlehre, Planung und Konzeption, FuE, Projektmanagement, Kommunal, Krankenkasse, und, und, und... . Da wird wohl auch ein wenig eine regionale Recherche auf mich zukommen und zugleich ist das Thema Bewerbungsunterlagen auch noch nicht so ganz fertig. Da freue ich mich nach dem Coaching des Grauens, aktuell aber über positive "Schubser" und bin zumindest wieder motiviert mich intensiv mit dem Thema auseinander zu setzen.
Und das Studium und die Uni, wie klappt es da mit den Unmöglichkeiten? Also grundsätzlich habe ich mich, wie schon mal geschrieben gut eingefunden. Es ist auch wieder sehr lebhaft und schön wieder Teil von Studierendengruppen, Stammtischen usw. zu sein. Das Ziel es trotz all dem, was bisher immer noch ungeklärt ist einfach weiter zu versuchen, hilft mir jeden Tag ein bisschen mehr in das Studium zu stecken. Ich bin ehrlich vor 2 Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich jemals noch einmal wirklich den Satz "Ich will den Hut" sagen würde und er auch so greifbar ist. Ich bin erstaunt, wie schnell ich wieder halbwegs in einem Rhythmus drin bin und vor allem, wie schnell alles, was über 2 Jahre nicht angerührt wurde, bei etwas Abstauben und Graben wieder da ist. Die Tage konnte ich sogar noch ohne viel Zögern den Gauss erklären und der BAB sowie die DBR sitzen auch noch. Dabei war weder Wirtschaftsmathe noch Kostenrechnung unbedingt mein Favorit.
Mein nächstes Projekt heißt Personalmanagement, es ist eine meiner letzten Klausuren. Mal sehen wie das so klappt und vor allem, wann ich sie schreibe. Im Moment bin ich da noch etwas planlos. So das war es in der Kürze, aber wenn ich so die letzten 12 Monate zurückblicke, ist es doch erstaunlich, was in diesen so alles passiert ist.
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