Was wurde eigentlich aus... Teil 2
Boah ist das lange her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Ebenso komisch, dass tatsächlich mein Passwort noch funktioniert (bzw. ich es noch wusste).
Mehr als 3 Jahre ist der letzte Beitrag her, mehr als 4 Jahre mein Studienabschluss.
Es dauert nicht mehr lange, dann bin ich länger Dipl.Kfm. (FH) als ich studiert habe. Einfach irre ... aber dennoch denke ich noch oft zurück an die Zeit und an das was mich damals bewegt hat auch diese vielen vielen Blogbeiträge zu schrieben.
Gerade kam es mir passend vor, deswegen wollte ich nochmals ein Update nachreichen. Was passiert mit einem, wenn man ein Fernstudium macht. Lohnt sich das? Das hatte ich schon in meinem letzten Beitrag geschrieben, wobei "lohnen" schon recht schwierig ist. Wer weiß denn wirklich ob ich es gebraucht habe.
Mal ein kleines Update aus der Realität. Mein wunderbares Diplomzeugnis liegt seit gut 4 Jahren in einem Ordner sicher verstaut. An meinem Schreibtisch im Homeoffice hängt eine Kopie an der Wand, das ist mir auch (wieder) sehr wichtig. Mein Arbeitgeber hat damals eine Kopie gekommen, seitdem hat mich kein Mensch mehr danach gefragt. Man könnte meinen ... ich hätte es nicht gebraucht.
Komischerweise habe ich mich nur 1-2x damit beworben - ich arbeite immer noch bei meinem Arbeitgeber, seit diesem Jahr im Sommer sind es 10 Jahre. Angefangen habe ich als kleiner Sachbearbeiter - seit mehr als 7 Jahren bin ich Führungskraft im Unternehmen. Seit Sommer diesen Jahres Vertriebsleiter Süd in unserem Profitcenter.
Unglaublich für mich, ich bin im Vertrieb aufgestiegen, da wollte ich früher nie hin. Jetzt bin ich da, jetzt bin ich zufrieden ... dafür - da bin ich sicher - habe ich mein Fernstudium gebraucht. Mein Lieblingszitat ist auch im Jahr 2016 noch von Tolstoi:
Das Glück des Menschen besteht nicht darin, die Dinge zu tun die man will, sondern die Dinge zu wollen, die man tut.
Diese Einstellung hat mich durch das Fernstudium gebracht, letztlich auch extrem erfolgreich. Nun bin ich kein knallharter Ehrgeizling, aber ich bin sehr Leistungsorientiert. Man könnte also wiederum sagen, ich hätte es ziemlich sicher auch ohne Studium geschafft, denn Leistungsorientierung ist ein Argument für den Aufstieg. Keiner meiner Kollegen hat ein Studium, nicht mal mein Chef. Also doch wieder vergebens studiert?
Andererseits arbeite ich seit längerer Zeit selbstständig, ich reise regelmässig und darf mir meine Zeit frei einteilen - ich profitiere von meinem Fernstudium. Ich habe meine Zeit im Griff, ich arbeite mit to-do Listen und Planungstools die ich im Fernstudium erlernt habe, ich verfolge auch heute noch (oder nach ein paar Jahren wieder) das Motto, sich besser regelmäßig herauszufordern. Früher war es das Studium, die Module, die Klausuren. Oft habe ich mich neu auf die Probe gestellt - habe neue Methoden versucht, neue Lernstrategien, neue Unterlagen, neue Bücher. Das übertrage ich auf mein hier und heute - ich ändere meine Art zu Denken und Arbeiten regelmässig, es fällt mir leicht und macht mir Freude. Etwas das ich aus dem Studium gelernt habe.
Diese Dinge zu lernen ist Teil des Fernstudiums und man gewinnt diese Erkenntnisse sicher oft erst hinterher - eigentlich schade, denn der Nutzen kann genau so groß sein wie das Papier an der Wand.
Ach, falls jemand fragt ob ich darüber nachgedacht habe nochmals zu studieren. Auch heute kann ich das noch mit NEIN beantworten. Ich habe ein paarmal die üblichen Seiten durchgeklickt, aber in meinem Job verspüre ich aktuell keine Decke die mich einschränkt, zudem forciere ich keine Karriere. Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit dem wie es ist ... und es ist wie es ist mit vielen Veränderungen.
Statt in ein Studium stecke ich meine Energie in andere Dinge, die mir ebenso Freude machen. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass es so etwas die Work-Life-Balance (auch inkl. Fernstudium) nicht geben kann und sollte, ich lese Bücher über Dinge die ich früher für schräg gehalten habe aber die mir helfen. Nicht alles ist Weiterbildung - Weiterbildung ist manchmal auch nichts, wenn man sie nicht anwendet. Weiterentwicklung ist mein Schlagwort, persönliche, fachliche, technische, organisatorische.
Wenn ich das ganze auf einen Satz zusammenfassen soll, dann diesen hier: Hör niemals auf Dich herauszufordern.
Viele Grüße
chillie der Ex-Fernstudent
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