Pinguinchens Doppelstudium Psychologie (B.Sc.; Fernuni Hagen) und Pflege (M.Sc.)
Hallo,
ich starte nun ab dem kommenden Sommersemester mit meinem Psychologiestudium an der Fernuni Hagen. In freudiger Erwartung bin ich sehr sehr gespannt, wie das Studium so abläuft und werden wird…und ja - ich stelle mir natürlich auch die bange Frage "schaffe ich dieses Studium überhaupt? - in dieser Form, mit meinen Voraussetzungen, während meines Alltags, bin ich diszipliniert genug…?"
Ich denke, diese Gedanken tragen im Grunde alle Fernstudienanfänger mit sich. Aber nun möchte ich kurz noch was über mich schreiben:
Nach meinem Abi habe ich ein paar Semester Medizin studiert, jedoch abgebrochen, weil ich es mir komplett selber finanzieren musste. Leider ist das Medizinstudium für arbeitende Studenten denkbar schlecht geeignet. Ich hab mich eigentlich nur so durch das Studium gequält, hab alle Scheine bis zum Physikum auch erfolgreich bestanden…aber fragt bloss nicht nach dem "wie". Kurzum: ich hatte keine Freizeit, ich war mit der ganzen Situation nicht glücklich und habe mich auch inhaltlich nach etwas anderem gesehnt.
Ich habe dann ein duales Pflegestudium begonnen und erfolgreich abgeschlossen - mit einem 400€-Job und der Ausbildungsvergütung konnte ich das Studium ohne Probleme meistern…nun bin ich also Gesundheits- und Krankenpflegerin und habe einen Bachelor in Pflegewissenschaft. Das Pflegestudium hat mir sehr viel Spaß gemacht - und zwar so viel, dass ich mich nach einer Zeit des "bloßen Arbeitens als Krankenschwester" für einen berufsbegleitenden Masterstudiengang "Pflege" entschlossen habe und diesen bis heute auch durchziehe. Vielleicht wundert sich der eine oder andere beim Lesen dieser Zeilen - die hat doch studiert und arbeitet dann als Krankenschwester? Ja, tut sie. Der Arbeitsmarkt für Bachelorabsolventen der Pflegestudiengänge gibt so gut wie nichts her. Und genau das ist auch meine Motivation für den Pflegemaster, den ich ja derzeit anstrebe. Mit einem Masterabschluss erhoffe ich mir einfach bessere berufliche und finanzielle Perspektiven. Schon während meines Bachelorstudiums habe ich mich in die Pflegeforschung verliebt…wer das nicht zuordnen kann, nicht weiß, was das ist: es ist im Grunde Versorgungsforschung. Wie kann man Menschen mit bestimmten Einschränkungen wie am besten versorgen? Es ist ein sehr breites Fachgebiet und hat mit Medizin ziemlich wenig zu tun. Es ist (zumindest in Deutschland) sehr sozialwissenschaftlich ausgerichtet und hier liegt auch der Knackpunkt, weshalb ich mich für ein zusätzliches Psychologiestudium entschieden habe: die Pflegestudiengänge sind noch sehr jung und müssen sich zum Teil erst noch fachlich definieren. Das bedeutet, dass es zwar sehr viele interessante Überlegungen gibt, diese aber vor allem auf der Metaebene erfolgen und daher momentan viel Forschung "über" Pflege erfolgt (also auf der Ebene der Metatheorie) und kaum Forschung "in" der (praktisch ausgerichteten) Pflege. Ich interessiere mich - wie bereits erwähnt - sehr für die Pflegeforschung und habe nun schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass Psychologen anscheinend ein sehr großes Fachwissen bezogen auf Forschungsmethoden, Statistik usw haben…und genau das ist für mich der Anlass gewesen, mich einmal näher mit dem Psychologiestudium zu befassen.
Seit letztem Spätherbst setze ich mich mit diesem Thema auseinander und habe nun den Schritt gewagt, mich als Studiengangszweithörer zu immatrikulieren. Ich habe für das erste Semester nun die ersten beiden Module belegt - aber das bedeutet ja nicht, dass ich auch beide Klausuren im September schreiben werde. Modul 2 bot sich einfach an, weil ich im Master in diesem Semester auch ein Modul "Forschungsmethoden und Statistik" haben werde…da kann ich also Fern- und Präsenzstudium ideal miteinander verbinden. Und zum Modul 1…ich war/bin einfach gespannt auf die Inhalte von "wissenschaftliches Arbeiten". Nach der ersten Durchsicht der Unterlagen habe ich schon viel Bekanntes wiedererkannt..aber gut…wiedererkennen und aktiv reproduzieren sind zwei Paar Schuhe.
Inhaltlich macht das Studium bislang einen interessanten Eindruck auf mich - viel Forschungskram…und so mag ich es ja auch
Kurz noch zu meiner beruflichen Situation: ich arbeite noch immer als Krankenschwester auf einer großen Intensivstation einer Uniklinik und…ich muss zugeben…mir macht die Intensivpflege einfach keinen Spaß. Ich denke beinahe jeden Tag "zieh deinen Master so schnell und so gut wie möglich durch, damit du bald hier weg kannst". Über einen Wechsel habe ich auch schon mehrfach nachgedacht…aber es ist schwer, etwas in der Pflege zu finden, das meinen Ansprüchen genügt:
- wenn ich wechsle, dann sollte es nicht mit finanziellen Einbußen verbunden sein (ist es aber meistens, weil man in der Intensivpflege mit am besten verdient)
- ich möchte eine Tätigkeit, die mich körperlich nicht kaputt macht …tja…das ist sehr schwierig zu realisieren…ich habe hier 2-3 Patienten zu versorgen und in anderen Bereichen können es locker 20-40 Patienten sein…
…wie man es auch dreht und wendet: am besten ist tatsächlich - Studium schnell abschließen und auf bessere/andere Stellen bewerben.
Das war es jetzt mal fürs erste - bis bald!
Pinguinchen
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